Lauschtour „Via Danubia“ – ein Ausflugsziel in Bayern

von Martin Schadl
Lauschtour Via Danubia; Beitragsbild

Als Anregung für den Familienurlaub und für Ausflugsziele in Bayern möchte ich Euch von der Eröffnungsfahrt der Lauschtour „Via Danubia“ berichten. Eines jedoch vorneweg: Ich habe wetterbedingt nicht die ganze Strecke geschafft und habe die Route nach dem Lauschpunkt in Offingen über Gundelfingen abgekürzt, so dass mir das Teilstück nach Günzburg zu den Lauschpunkten 6, 7 und 8 fehlt. Dies wäre vielleicht auch eine gute Möglichkeit für Familien mit Kindern, die Gesamtlänge der Lauschtour etwas zu verkürzen, da sie insgesamt 56 km lang ist. Vielleicht trägt das Thema Römer jedoch zum Durchhalten bei, denn die Radtour versetzt Euch zurück in die Zeit der Römer, die im Donautal, der damaligen Provinz Rätien, einige eindrucksvolle Spuren hinterlassen haben. Die Strecke  führt vom Startpunkt am Lauinger Marktplatz über Aislingen, Gundremmingen, Offingen nach Günzburg und wieder zurück über Gundelfingen und Faimingen.

Lauschpunkt Nr. 1 am Lauinger Marktplatz
Lauschpunkt Nr. 1 am Lauinger Marktplatz
Teilnehmer der Rundfahrt am Startpunkt
Teilnehmer der Rundfahrt am Startpunkt

Nun aber erstmal alles der Reihe nach:
Als ich um 10 Uhr vormittags aus dem Fenster schaute, konnte ich mir nicht vorstellen, am Nachmittag auf dem Fahrrad zu sitzen und die „Via Danubia“ abzuradeln. Petrus, oder in diesem Fall der römische Wettergott Jupiter, hatte es aber gut gemeint und rechtzeitig zum Start die Sonne wieder scheinen lassen. Trotzdem mussten wir auf einige Mitradler verzichten, die am Vormittag angesichts der Wetterlage noch „ihre Zerrung“ genommen haben ;-) Anhand der ersten Station am Lauinger Marktplatz wurden das Konzept und die Streckenführung erläutert. Bei der Vielzahl der Gäste machte der mitgebrachte „Ghettoblaster“ dann auch Sinn, da mit ihm die ersten Informationen über den Schimmelturm und die Römer in Lauingen – genau genommen Faimingen – kurzweilig dargeboten werden konnten.
Normalerweise können die jeweiligen Lauschpunkt-Informationen entweder über das eigene Smartphone oder über extra iPod´s und Lautsprechern, die an Verleihstationen erhältlich sind, abgerufen werden (Übersicht iPod-Verleihstationen hier.)

Mit dem Rad auf den Spuren der Römer als Alternative zu Freizeitparks und Kino

 

Die Gruppe verließ die Albertus-Magnus-Stadt Lauingen mit all seinen Sehenswürdigkeiten und wurde vom passionierten Radler Landrat Leo Schrell in Richtung Aislingen gelotst. Zügig ging es dann auf gut ausgebauten Radl- und Feldwegen bis an den Fuß des Sebastiansberges in Aislingen. Dort sollte sich dann die Spreu vom Weizen, d.h. die ambitionierten Radler von den Genussradlern oder den E-Bikern trennen. Die für „Donau-Moosler“ anspruchsvolle Steigung zwang Manche und Manchen zum Schieben. Die Anstrengung wurde aber mit einem schönen Ausblick auf den westlichen Landkreis belohnt. Kein Wunder, dass sich die Römer hier eine ihrer Wachstationen eingerichtet hatten.

Zwischenstation am Lauschpunkt Nr. 4
Zwischenstation am Lauschpunkt Nr. 4
Radler unterwegs
Radler unterwegs

Nach diesem Zwischenstopp und den ersten Reparaturen ging es weiter nach Gundremmingen, dem „Autobahn-Knotenpunkt“ früherer Jahre. An diesem Lauschpunkt wird besonders „ohrgängig“, wie die Sprecher und die Autoren der Lauschpunkte historisches und neuzeitliches Ambiente miteinander verbinden. Eine fiktive Verkehrsdurchsage aus der Römerzeit verpackt beispielsweise wichtige Informationen amüsant, kurz und knackig, ohne dabei zuviel geschichtlichen Geist einfließen zu lassen, der den Zuhörer möglicherweise nach den Anstrengungen des Radelns überfordern würde.

Aussichtsturm bei Offingen
Aussichtsturm bei Offingen
Die Aussichtsplattform
Die Aussichtsplattform
Blick vom Aussichtsturm in Offingen
Blick vom Aussichtsturm in Offingen

Als nächste Station stand bei uns der Aussichtsturm in Offingen auf dem Programm. Nachdem sich die Radgruppe mit einigem Verständnis der Autofahrer durch Offingen geschlängelt hat, geht es hinauf zu dem wohl höchsten Punkt in der Region. Im Gegensatz zum kurzen steileren Anstieg in Aislingen zieht sich der Weg länger dahin, lässt sich aber im kleinen Gang gut bewältigen. Oben angekommen, stehen vor dem interessierten Lauschtourer nochmals 25 Höhenmeter, aber diesmal zu Fuß. Erst dann hat man den nachgebauten Wachturm erklommen, der einen wunderbaren Überblick über das Donautal und dessen Auenlandschaft gewährt. Oben angekommen, gibt es neben dem Aus- und Überblick bildlich gut nachvollziehbare Informationen über das ausgeklügelte Meldesystem der Römer von Wachturm zu Wachturm, um sich gegen die nahenden Feinde zu schützen.

Wir verkürzen nun die Route und genießen noch den Abstieg vom Turm und die langgezogene Abfahrt nach Offingen. Von dort aus führt uns der Weg an Gundelfingen vorbei zum Apollo-Grannus-Tempel in Faimingen. Den Exkurs nach Günzburg und zur nachgebauten Römerstraße in Gundelfingen haben wir uns heute gespart. Dies wären aber sicherlich genauso reizvolle Punkte gewesen, wie die von uns angesteuerten Ziele.

Lauschpunkt Nr. 10 am Apollo-Grannus-Tempel
Lauschpunkt Nr. 10 am Apollo-Grannus-Tempel
Lauschpunkt Nr. 10 am Apollo-Grannus-Tempel in Faimingen
Lauschpunkt Nr. 10 am Apollo-Grannus-Tempel in Faimingen

Römerbier und Römerbrotzeit wie bei der Eröffnungstour wird es am Apollo-Grannus-Tempel nicht mehr geben. Dafür aber viel Informationen zum Thema Römer – und der nahe gelegene Biergarten „Coleo“ bietet Deftiges zu römisch niedrigen Preisen.

Die „Via Danubia“ Lauschtour – eines der schönen und informativen  Ausflugsziele in Bayern

 

Mein Fazit lautet, dass die Lauschtour eine unheimlich tolle Sache ist. Die Radltour hat irgendwie etwas von Kino. Das „zu Sehende“ wird durch die „zu Hörenden“ Informationen spannend, kurzweilig und informativ erklärt. Eine geniale Sache!
Auf jeden Fall ein echter Tipp für interessante Ausflüge in Bayern oder Ausflugsziele in Bayern, noch dazu lernt man einiges über das Thema Römer dazu.

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