Besteigung des Daniel am 6.12.2014

von Gastbeitrag

… von Botschafter-Familie Jaumann-Theurer:
Zu Beginn unserer Expedition durch Bayrisch-Schwaben haben wir uns entschieden zunächst im Ort zu bleiben, und den Turm der Sankt-Georgs-Kirche in Nördlingen zu besteigen. Als Nördlinger waren wir natürlich schon oft auf diesem Aussichtspunkt. Jeder Gast wird bei uns – unabhängig von seinem Schuhwerk – gnadenlos die 350 Stufen zur Aussichtsplattform gejagt, wo er mit einem wunderschönen Ausblick über Nördlingen und das Ries belohnt wird.
Da gerade Adventszeit ist und der Turm bis 19 Uhr geöffnet ist, haben wir uns für unsere erste Nachtbesteigung entschieden. Um 17 Uhr 40 geht’s los. Unsere beiden Söhne, Dorian und Leander setzen sich altersgemäß an die Spitze und stiefeln mit beachtlichem Tempo los. Zunächst muss man eine enge steinerne Wendeltreppe bezwingen, bei der man über jeden Gegenverkehr froh ist, der ausbleibt. Empfindlichen Personen kann dabei leicht schwindlig werden. Da Michael und ich aber damit beschäftigt sind, den Buben auf den Fersen zu bleiben, haben wir keine Zeit für schlechte Befindlichkeiten und kreiseln schnell nach oben. Die letzten 2/3 des Aufstiegs gehen dann über Holztreppen, vorbei an den großen Glocken und dem Laufrad aus alter Zeit, hoch bis zum Türmer, bei dem das Eintrittsgeld zu bezahlen ist. Nach 10 Minuten haben wir die 70 Höhenmeter Aufstieg geschafft. Wir haben Glück. Es ist nicht viel los und kaum Wind, so dass wir den nächtlichen Ausblick auf das mittelalterliche Nördlingen samt Stadtmauer und den Weihnachtsmarkt in Ruhe genießen können.

Nördlingen bei nacht von oben...
Stimmungsvoller Weihnachtsmarkt

Nachts ist die Perspektive eine völlig andere und damit auch für uns ganz spannend. Und neu.
Nach einem ausgiebigen Rundgang auf der Aussichtsplattform machen wir uns an den Abstieg. Kurz bevor wir die Glocken erreichen, ist es 18 Uhr und die Glocken beginnen ohrenbetäubend zu schlagen. Anstatt abzuwarten rasen meine Männer weiter nach unten und ich stolpere, mit zugehaltenen Ohren nach, so schnell wie möglich an der Lärmquelle vorbei, die einen an blutende Ohren aus Filmen denken lässt. Indessen ist es nicht schlimm und wir passieren die Glocken unbeschadet. Unten angekommen, werfen wir noch einen letzten Blick zurück auf den beleuchteten Turm. Bis zum nächsten Mal.

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