Lauschtour durch das Leipheimer Moos

von Gastbeitrag
Familie Gebauer auf Lauschtour im Leipheimer Moor

…von Botschafter-Familie Gebauer:
Der Frühling zieht endlich ins Land und als Outdoor-Fans drängt es uns nach draußen. Wir wollen laufen und uns bewegen und stoßen bei der Internet-Suche nach einem geeigneten Ausflugsziel auf das Leipheimer Moos. Hier gibt es eine Lausch-Tour durch das Naturschutzgebiet, da sind wir mal gespannt, was wir zu hören bekommen…
Auf geht´s also nach Leipheim, zum Campingplatz Schwarzfelder Hof. Dort gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten gegenüber vom Feriendorf. An der Rezeption des Campingplatzes erhalten wir gegen eine Leihgebühr von 5 Euro ein iPod mit Lautsprecher und traben los.
Am ersten Lauschpunkt angekommen, klicken wir gespannt den ersten Menüpunkt auf dem Display an, und lauschen.

Neun Geschichten gibt es zu „erhören“

Leipheimer Moor

Frösche gibt es zu sehen

Wir hören Wind, der übers Moor streicht, Plätschern von Wasser und dann ein Schrei…
Nein, keine Moorleichen und Geister, aber 9 spannende Lauschpunkte gibt es auf dem etwa 4,5 km langen Rundweg zu „erhören“. Ein sympathischer Reporter führt durch das Menü und interviewt einen Biologen, der viel über das Moor, seine Funktionsweise, Bedeutung für das Klima und das Ökosystem, die Tiere und Pflanzen weiß. Ein ehemaliger Torfstecher

Straußenfarm im Leipheimer Moor

…und Straußen

erzählt uns, wie mühsam früher das Heizmaterial für die Bewohner der umliegenden Dörfer gestochen werden musste.
Am Anfang der Tour kommen wir an einer Straußenfarm vorbei, auch dazu gibt es einen Lauschpunkt. Die Tiere kommen nahe an den Zaun und picken nach allem was glänzt oder irgendwie nach Futter aussieht, wie etwa die Schnürsenkel an den Schuhen unserer Jungs.

Mystische Landschaft im Niedermoor

Als wir dann ins eigentliche Moor kommen, verändert sich die Landschaft. Alles ist ruhig, Faulbäume tauchen mitten in den Wiesen auf, dazwischen schilfüberwucherte Tümpel.
Frösche quaken, Bienen summen und Vögel zwitschern.

Blumen im Leipheimer Moor

Blumen im Moor

Zwischen den braun-grünen Gräsern leuchten immer wieder bunte Blumen, aber der Boden federt leicht, wenn man den Weg verlässt (was im Naturschutzgebiet ohnehin nicht erlaubt ist), die Erde zwischen den Grasbüscheln ist tiefschwarz und immer wieder glitzernde Pfützen, wo das Grundwasser nach oben drückt.
Wir laufen über einen Bohlenweg mitten im Moor und entdecken dutzende von Fröschen, die zwischen den Schilfstengeln sitzen und erschreckt abtauchen, als wir ankommen. Wir sind eine Weile ganz leise und kauern gespannt neben dem Geländer und einer nach dem anderen stecken sie wieder die Köpfe aus dem Wasser.
Ein wenig später beobachten wir eine Hummel, die in ihr Erdloch fliegt, um plötzlich an einer ganz anderen Stelle wieder aus dem Boden zu kommen.
Als wir das Moor wieder verlassen, entdecken wir an einem Bach einen Biberdamm und gleich darauf bringt unser Ältester triumphierend einen dicken Ast an. Spitz wie ein Bleistift ist der Ast vorne und man sieht noch deutlich die Zahnspuren, wo der Biber daran genagt hat.
Am Ende des Weges sind wir alle müde und haben schmutzige Knie und Hände. Bei einem Eis am Kiosk auf dem Campingplatz lassen wir den Tag Revue passieren.

Leipheimer Moor
Leipheimer Moor
Leipheimer Moor
hier möchte man lieber nicht einsinken...
Leipheimer Moor

Unser Fazit:

Es müssen nicht immer Fun-Parks und quietschbunte Indoor-Spielplätze sein, um Kinder zu begeistern. Im Leipheimer Moos gibt es viel zu entdecken, Leipheimer Moorwas Kinder oft nur noch aus Büchern oder dem Internet kennen. Es macht Spaß, mit den Kindern auf Entdeckungstour zu gehen, Frösche und Insekten zu beobachten, zu laufen und die Natur zu erleben.
Und die Geschichten an den Lauschpunkten sind lustig und spannend erzählt und man erhält viele Informationen.
Wir werden uns das Moor im Herbst wieder ansehen, wenn die Landschaft sich verändert hat und vielleicht auch noch Nebelschwaden über das Moor ziehen, und wir freuen uns schon darauf.
Für Familien, die sich gerne an der frischen Luft bewegen, ist die Lausch-Tour nur zu empfehlen. Man sollte aber schon 2,5 – 3 Stunden Zeit einplanen für den Weg. Falls man mit kleinen Kindern läuft, ist der Weg auch kinderwagentauglich, zumindest für die sportlichen Kinderwagenvarianten.

Teile diesen Beitrag:

Außerdem lesenswert

1 comment

Dagmar Derck
Dagmar Derck 11.05.2015 - 12:11

Ein toller Bericht!! Herzlichen Dank dafür!
Ja, in der Tat ist diese Lauschtour eines von vielen „Highlights“ in unserer Region, die einmal ganz andere Erlebnisse bereit halten als die klassischen Familienziele.
Wir müssen da nun auch endlich mal hin mit den kids!

Reply

Kommentar

Entdecken

Sparkassen in Schwaben

Bayerisch-Schwaben 2022 – Alle Rechte vorbehalten